Dispokinesis - eine kurze Einführung

"Musiker sind Bewegungskünstler!"- (G.O. van de Klashorst)

"...Gestern ging das aber noch...!" Kennen Sie das auch?

Musiker sind Bewegungskünstler und können nur dann uneingeschränkt spielen, wenn ihr Bewegungsapparat uneingeschränkt funktioniert. Dazu sind eine sehr feine Wahrnehmung und eine gut abgestimmte Körpertechnik grundlegende Voraussetzung.

Schon kleine Abweichungen können Störungen und Beeinträchtigungen oder eben Unsicherheiten des Instrumentalspiels bewirken.

Im fortgeschritten Stadium entstehen Verspannungen oder sogar Schmerzen des Bewegungsapparates. Nicht selten können die Musiker nur noch stark eingeschränkt spielen, bzw. sind gezwungen, zu pausieren.

 

Die Dispokinesis (aus dem lat. disponere- verfügen über und dem griech. kinesis- Bewegung, hier also "über Bewegung verfügen") ist ein speziell für Musiker konzipiertes Körper- und Wahrnehmungstraining.

 

Ihr Begründer, der Niederländer G.O. van de Klashorst, entwickelte auf der Basis von Anatomie, Neurophysiologie, Ergonomie, Lern- und Entwicklungsphysiologie eine Reihe von Übungen, die eine Rückführung zu ursprünglichen, angeborenen und angemessenen und ökonomischen Haltungs-, Atmungs-und Bewegungsmustern ermöglichen.

Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse können dann in einem weiteren Schritt ganz konkret auf das Instrumentalspiel angewendet werden und führen hier zu einer Reihe von Verbesserungen, wie einem Zugewinn an Leichtigkeit, Sicherheit und Klangqualität.

Es wird klar, dass "Technik" ein qualitatives Tun ist, verbunden mit Achtsamkeit, Bewusstsein und dem Wissen um Körpertechnik als fundierter Basis.

 

 Musiker erhalten mittels der Dispokinesis somit wichtige Tools auf dem Wege zu einer ökönomischen Haltung, Schulung des Körperbewußtseins, des eigenen Körpergefühls, einer Präzisierung der Feinmotorik und der Instrumentaltechnik. So funktioniert störungsfreie Instrumentaltechnik als "Sahnehäubchen" einer guten Körpertechnik und ist als ganzheitliches Phänomen zu verstehen, dass natürlich auch die mentale Disposition mit einbezieht. Denn schließlich ist unser Körper das primäre Instrument, an den sich das Instrument anschließt.

 

Ein tiefes Verständnis und eine verfeinerte Wahrnehmung der Zusammenhänge von Haltung, Bewegung und Klang führen zu vollkommener Sicherheit und Freiheit im Spiel, zu freier Entfaltung der eigenen Kreativität.

Dispokinesis wirkt zudem prophylaktisch und ist somit für alle Musiker empfehlenswert.

Erlebnisse wie"..Gestern ging's noch.." sind dann sozusagen "Schnee" von gestern ! 

 

 

 

 

"Wer sich nicht selbst befragt und auf die Stimme seiner künstlerischen Natur lauscht, beschreitet den falschen Weg...

Wirklich entscheidend ist, was wir fühlen, und dem müssen wir Ausdruck verleihen."

(Pablo Casals)